Freitag, 24. Oktober 2014

Der Liebster-Award: Wie wohnen wir eigentlich? ...

Vor ein Paar Tagen hat mich Sandra von Wortkonfetti für den Liebster-Award nominiert. Falls ihr euch fragt, was der Liebster-Award ist, kommt hier die Erklärung von Juli von HeimatPOTTential ( die auch zu diesen Fragen geantwortet hat): "Der Liebster-Award ist so ein Blogding. Blogger stellen anderen Bloggern Fragen und die antworten dann und stellen ebenfalls Fragen. Einfach weil."

Ich bin ja überhaupt kein Kettenbrief-Fan… aber hier geht es um Fragen rund ums Wohnen und weil ich darüber ja sowieso schreiben wollte, nehme ich die Fragen zum Anlass.

Dann also los, macht euch auf etwas gefasst (holt euch was zu trinken…) hier kommen die Fragen und Antworten:

1. An welchem Ort wohnst du und wie?



Ich wohne mit meiner Familie in dieser alten Reetdachkate, in einem kleinen Ort in Schleswig-Holstein, auf dem platten Land, wie man so schön sagt.. Wir sind 2000 in ein überhaupt noch nicht renoviertes Haus eingezogen und haben Anfangs mit Kleinkind auf einer einzigen Baustelle gewohnt. Das war mitunter eine echte Herausforderung. Alles in diesem über 250 Jahre alten Haus war sehr ursprünglich. D.h., es gab nur ganz dünn verglaste Fenster (mit Eisblumen im ersten Winter), keine Heizung, kein warmes Wasser in dem Raum, der als Küche genutzt worden war und die Hälfte der Kate bestand noch aus Stallungen… Aber direkt hinter unserem Haus fließt die Bramau, nur durch einen Deich vom Haus getrennt, und das Grundstück ist groß genug, um eine Menge Spaß zu haben.


Manchmal tritt das Wasser auch über die Ufer und ganz zu Anfang konnte man durch  Fußbodenlücken im Haus sehen, wie der Grundwasserspiegel stieg. Das ist aber glücklicherweise dank umfangreicher Baumaßnahmen, Schnee von gestern und inzwischen wohnen wir kuschelig warm auf 140 Quadratmetern, jeder hat ein Zimmer, in der Küche kommt warmes Wasser aus dem Hahn und nach 3 Jahren Baupause ist Bernd nun dabei, den Dachboden endgültig in Angriff zu nehmen.

2. Bist du glücklich an deinem Wohnort oder überlegst du, irgendwann noch einmal                               umzuziehen?

Also Wrist ist nicht gerade der Ort meiner Träume. Aber in das Haus haben wir uns sofort verliebt. Wir waren überglücklich nach einem Jahr Suche, ein besonderes Haus, zu einem erschwinglichen Preis, in schöner Lage (am Wasser!) gefunden zu haben. Da war der Ort Nebensache. Tatsächlich ist es aber landschaftlich schön hier, wir wohnen zwischen den Meeren und genau zwischen Hamburg und Kiel. In unserem Ort hält die Bahn nach HH und Kiel, was ausgesprochen praktisch ist, wenn man auf dem Land lebt und Kinder hat, denn so kann jeder in 40 Minuten in HH oder Kiel sein. Da Bernd aus Flensburg kommt und ich aus Hamburg, haben wir auch hier ungefähr die Mitte getroffen. Und die alten Freunde, die wir nicht mehr so oft sehen, sind ergänzt worden, durch liebe Menschen, die wir hier kennengelernt haben.


3. Wo würdest du in diesem Fall am liebsten landen?

Der Gedanke, das Haus, in das wir soviel Schweiß und Entbehrung gesteckt haben und das jetzt endlich so ist, wie wir uns erträumt haben, wieder zu verlassen, ist sehr abwegig. Aber inzwischen kann ich mir trotzdem vorstellen, dass dieser Tag einmal kommt. Aber dann müsste es schon ein ganz besonderer Ort sein, für den ich dies alles aufgeben würde. Z.B. ein Häuschen am Meer, vielleicht sogar in Dänemark oder an der Flensburger Förde.

4. Und wie würdest du dann wohnen wollen - ländlich, urban mit Garten oder in einem Loft?

Also besonders muss es schon sein! Und ein bisschen grün drumherum sollte es auch haben. Obwohl ich mir ein Loft oder eine Fabriketage auch vorstellen könnte. Wir hätten damals fast einen Getreidespeicher mit 5 Etagen à 150 Quadratmetern gekauft ( und manchmal trauern wir ihm tatsächlich nach…)

5. Hast du WG-Erfahrung und wenn ja, wie war die Zeit?

Ich habe zweimal in einer Zweier-WG gewohnt, aber die Zeit war nur halb so spannend, wie unsere Bauphasen.

6. Wie sorgst du dafür, dass du dich in deinen eigenen vier Wänden wohlfühlst?

Ich liebe Blumen und Deko aller Art. Und selbst, wenn um mich die Bude schon fast zusammen bricht, muss es einen schönen Ort im Haus zum zurückziehen geben. Eine Freundin hat mal gesagt, dass sie es erstaunlich findet, dass ich es sogar schaffe, die Baustelle wohnlich einzurichten. Ich mach das gar nicht bewusst, sondern es entsteht aus oben genanntem Bedürfnis. Wobei mir durchaus bewusst ist, dass viele Menschen nicht bereit gewesen wären, so lange auf einer Baustelle zu leben, wie wir.

7. Welcher Raum gefällt dir zu Hause am besten und welchen behandelst du eher stiefmütterlich?



Mein Lieblingsraum ist unser ausgebauter Stall, indem wir eine offene Küche, eine Essecke und einen Wohnbereich haben. Hier findet unser hauptsächliches Leben statt, hier kommen wir alle zusammen und hier ist es besonders urig und gemütlich.


Am stiefmütterlichsten behandle ich unseren Haushaltsraum. Auf Grund vorgegebener Größen ist dieser Raum für seine Aufgabe viel zu klein und eigentlich immer voller Wäsche… aber er war auch schon mal ganz furchtbar wichtig ! Denn bei unserer heißesten Bauphase, als wir 18 Monate in der Mitte des Hauses eine einzige Baustelle hatten, war dieser kleine schmale Raum meine Küche. Und irgendwie auch ganz gemütlich.

8. Wie würdest du deinen Einrichtungsstil beschreiben?

Puh, ich glaube, da möchte ich mich nicht festlegen. Nordisch leicht gefällt mir, da unser Haus aber ländlich rustikal ist, ist es mal das eine und mal das andere. Unsere alte Kate leitet mich in meiner Einrichtung. Trends sind bei uns eher fehl am Platz und doch ist erlaubt was gefällt, denn schließlich ist es immer eine Frage des Einbindens in den eigenen Stil.


Manche Möbel finden auch von alleine zu uns :-)  Der Schreibtisch braucht zum Beispiel ein neues Zuhause und das Küchenbufett (links) passte bei einem Freund nicht mehr in die neue Wohnung und inzwischen ist es auch eine schöne Erinnerung an besagten Freund.

9. Lieber kreatives Chaos oder penible Ordnung?

Ganz klar ersteres! Wir sind kreative Menschen, für penible Ordnung sind wir nicht geschaffen. Ich finde, Räume müssen bewohnt aussehen. Ein bisschen mehr Ordnung würde ich mir schon wünschen, da wir aber schon wieder bauen und noch immer nicht alle Dinge ihren Bestimmungsort gefunden haben, ist dies utopisch.

so sah es aus, als ich die Sofaecke gestrichen habe...

 Aber wir arbeiten daran. Oben unterm Dach wünsch ich mir in den Schrägen nämlich Lösungen für all den Krimskrams den ich habe und auf jedenfalls einen begehbaren Kleiderschrank. Da in diesem Haus aber alles DIY ist, dauert das noch eine ganze Weile.

noch ein bisschen improvisiert, weil noch ein Schrank fehlt, aber die Farbe gefällt mir gut

10. Was ist dir bei einem Besuch in einer fremden Wohnung zuletzt positiv aufgefallen?

Es war keine Wohnung, sondern die Kalle und Co Werkstatt in Bremen. Sie haben dort eine prima Lösung für eine zweite Ebene gefunden ( so etwas soll es bei uns unter dem Dach auch geben) und haben mit tollen, eigentlich simplen aber eben außergewöhnlichen Lösungen eine besondere Stimmung in der Werkstatt geschaffen. Ich finde es immer wieder spannend zu sehen, wie Menschen es schaffen, mit wenig Mitteln einem Raum einen persönlichen Touch zu geben. Und ich habe ganz klar einen Hang zu besonderen Gebäuden. Eine Werkstatt so zu gestalten, dass man sich dort wohl fühlt, das hat schon was.

11. Was ist dein absolutes Wohn-No-Go?

Ich mag es nicht, wenn Wohnungen und Häuser wie im Möbelhausprospekt aussehen. Ich finde jeder Wohnraum sollte eine besondere Note haben, zu seinen Bewohnern passen. Das ist unkopierbar und unverwechselbar und einfach nur schön.

So, die Frage sind geschafft. Ich hoffe, ihr habt genauso viel Spaß wie ich daran, in die Häuser anderer  zu schauen.

Ich darf jetzt auch nominieren und würde mich freuen, wenn ihr meine Fragen beantwortet:

                                       1. Amalie loves denmark

                                       2. Ziel = z3

                                       3. Prülla  

                                       4. Mo*moselle

                                       5. Elmasuite

Ps. Wenn ihr keine Lust habt mitzumachen, ist es völlig ok. Feel free!

 Und hier sind meine Fragen auch zum Thema Wohnen:

*Wenn du dein Traumhaus, deine Traumwohnung entwerfen dürftest, was sollte nicht fehlen?

*Was liebst du an deinem jetzigen Zuhause ganz besonders?

 *Gibt es einen Ort, an dem du gerne wohnen würdest?

 *Welcher Gegenstand sollte nach deiner Meinung in keiner Küche fehlen?

 *Wie sorgst du im Winter für schöne Stimmung in deinem Zuhause?

 *Mit welchen Farben bist du zu Hause eingerichtet?

 *Wenn du einen Wunsch frei hättest, welches Möbelstück würdest du dir aussuchen?

Ich bin gespannt auf eure Antworten. Habt ein schönes Wochenende!

2 Kommentare:

  1. Hej Claudia, danke für den Einblick in deine 4 Wände. Es sieht sehr gemütlich auch bei euch. Gefällt mir echt gut. Liebe Grüße, Katharina

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  2. Liebe Claudia
    Juchhee, endlich kam ich dazu deinen Post zu lesen. Erstmal ganz herzlichen Dank für die Nominierung, die ich hiermit gerne annehme aber zeitlich noch ein bisschen schieben muss.
    Deine Homestory liest sich an den meisten Stellen wie unser Leben und Wohnen. Lediglich ist die Kulisse architektonisch regional unterschiedlich. Wirklich witzig! Auch wenn die Zeiten der Bauphasen grenzwertig bis überschreitend an die Substanz gingen und gehen. Aber alles in allem auch ich werde immer ein bohemian wohnstil vorziehen.
    liebste rheinhessische Grüße
    zizy

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